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Moldauweg mit dem Fahrrad

Der Jakobsradweg

Wir waren gerade unterwegs .....

Archiv: Onlinetagebuch Moldauradweg vom 2.7. bis 6.7.2010


 

 

Karte Jakobsradweg

Die Moldau entspringt in zwei Quellflüssen, der Warmen Moldau und der Kalten Moldau.
Die junge Moldau fließt in den Lipnostausee. Im Jahre 1957 wurde die Moldau bei Lipno zur Wasserkraftgewinnung angestaut. Ganze Ortschaften versanken im Wasser.
Am Lipnostausee beginnt auch unsere Tour und durchquert die herrliche Landschaft des Böhmerwaldes bis nach Prag.

Ausführliche Beschreibung Moldauradweg Übersicht "Ausführliche Radwegbeschreibung Moldauradweg"

Alle Veranstalter

Literatur dazu:
Karten und Touren
Karten
Karten und Touren Moldau-Radweg
Karten und Touren

Tschechien 1:75.000

Karten und Touren Pisek 1:60.000
Karten und Touren Budweis 1:60.000
Karten und Touren Prage 1:60.000





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Donnerstag 1. Juli 2010: Anreise

Mit dem Auto fahren wir zum Lipno-Stausee, der im Böhmerwald durch die Anstauung der Quellflüsse der Moldau entstand.

Die Anfahrt führte über die Autobahn über Nürnberg, Regensburg und Deggendorf. In Freyung überqueren wir die Grenze nach Tschechien und kaufen noch bei den asiatischen Händlern ein: 3 Hosen und 3 T-Shirts - natürlich zu Sonderpreisen.

Der Lipno-Stausee taucht im Blickfeld auf. Wir nehmen Quartier in Frymburk und besichtigen den Ort,

Ein kleiner Ausflug an die Staumauer des Stausees war ein "Muss".

Auf der linken, nahezu unbewohnten Seite des Sees, fahren wir weiter und orientieren uns am Schild "Vitumburg".
Auf 1053 Metern Höhe erreichen wir die höchst gelegene Burg Tschechiens.

Die Burg ist noch recht gut erhalten und von den Zinnen bietet sich ein gigantischer Ausblick über den Naturpark Böhmerwald.

Im Hintergrund sieht man den Lipnostausee.

Wieder zurück gönnen wir uns ein Essen am Ufer des Sees.

Mit einem lokalen Sekt und örtlichen Spezialitäten: Knoblauchsuppe, gebratener Zander mit Käsesoße, Zander mit Kümmel und gegrillter Forelle essen wir uns in die böhmische Küche ein.

Ein Sonnenuntergang mit Schwänen stimmt uns auf den nächsten Tag ein.

Morgen trennen wir uns von der "Autogruppe" und beginnen die Radtour am Moldauradweg bis Prag.




Freitag, 2. Juli 2010

Wir starten in Frymburk und radeln an dem ganz neuen Radweg direkt am See entlang. Er passiert den Lipnopoint und geht an vielen neu erbauten Ferienwohnungen vorbei.
Bei der Staumauer überqueren wir die Straße und fahren auf einem Asphaltweg steil bergab. Eine interessante Landschaft - wie im Allgäu - erwartet uns hier.

Bei Loucovice erreichen wir den Naturweg, der abenteuerlich durch das obere Moldautal führt. Ein Singletrail mit vielen Felsen führt in der Nähe der Eisenbahnlinie bergab. Extrem schöne Landschaft erleben wir dort: Riesige Felsen liegen im steil abfallenden Flussbett der Moldau.
Schnell kommt man hier nicht voran, weil ständig neue Sehenswürdigkeiten auftauchen.

Schließlich erreichen wir wieder einen Asphaltweg, der von den Bergen nach Vyssi Brod führt.

Der Ort ist für sein Kloster bekannt. Wir radeln bergauf und fahren durch das Klostergelände. Hier tummeln sich viele Touristen.

Das Schloss Rozmberk liegt malerisch über der Moldau.

Bei dem herrlichen Wetter bewegen sich viele Tschechen und
auch Touris auf dem Wasser, mit Kajak, Kanadier oder Schlauchboot

Ein richtiges "Juwel" ist Krumlov; Enge Gässchen mit alten Häusern
die Moldau schlängelt sich um den Burgberg, Bären laufen im Burggraben und die internationalen Besucher haben unendlich Möglichkeiten zum Shoppen in den vielen kleinen Geschäften.

Das Kloster Zlata Koruna

Danach kommen die Höhenmeter; der Böhmerwald geht in die Waden.
Aber immer wieder belohnt die wunderschöne Natur mit neuen Eindrücken

Der Marktplatz von Budweis; unsere heutige Endstation.

Höhenmeter: 484 Meter
Kilometer: 90,0 km




Samstag, 3. Juli 2010

Start in Budweis. Erst geht es vollkommen eben bis zum Schloss Hluboka, Dann beginnen die Höhenmeter. Weil es zu wenig Platz an der Moldau hat, verläuft der Radweg auf den Hügeln entlang der Moldau.
Das strapaziert die Waden.
Eine lange Etappe verläuft auf einer Lindenallee, die gerade blüht: Ein verführerischer Duft!
Die Gegend scheint von Klöstern durchsetzt zu sein. Überall stehen Wegkreuze.
Der Radweg überquert die Hügel und führt danach nach Tyn, eine schöne Stadt mit historischer Vergangenheit:
Wieder geht es auf die Berge.
Erst ist es ein Auf und Nieder, später eine Geduldsprobe, in der es sehr steil bergauf durch den Wald geht:
Danach geht es drei Kilometer bergab nach Pisek.

Auf dem Weg nach Hlubova passieren wir viele Fischteiche.

Schloss Hlubova - das Disneyland Tschechiens

Störche mit Nachwuchs

Lindenallee mit verführerischem Duft

Wegkreuze überall

Mohnfelder auf dem Weg ins Moldautal

Die Stadt Tyn an der Moldau - hier machen wir Pause

Unendliche Waldetappe mit Höhenmetern

Ankunft in Pisek

Höhenmeter: 923 Meter
Kilometer: 75,4 km




Sonntag, 4. Juli 2010

Brücke in Pisek - sie ist älter als die Karlsbrücke in Prag

Heute morgen haben wir einen super schönen Radweg gefunden, der entlang der Otava die Stadt Pisek verlässt. Ohne große Steigungen radeln wir entlang des Flusses. Nach etwa 8 KM müssen wir die Otava auf einer Metallbrücke, die eigentlich eine Energieleitung trägt, überqueren.

Radweg an der Ottava

Metallbrücke über die Ottavas

Auf der anderen Seite geht es nun richtig bergauf und wir erreichen ein Waldgebiet. Zur Erinnerung: Es gibt in Tschechien eigentlich keinen Moldauradweg, nur lokale Rundwege.
Der, der die Radwege ausschildert, scheint sein Land, den Wald und Berge zu lieben. So führt jeder Radweg konsequent von der Straße weg und ab in den Wald. Die Radwege haben Nummern.
Und ab und zu passt es, diese Nummernwege für den künstlich geschaffenen Moldauradweg zu benutzen, aber mit den Zielen des Auschilderers.
Leider vergaß dieser ein Schild (oder es wurde geklaut) und so landeten wir in einem großen Wald und der Radweg wurde immer enger und kleiner.

Radweg durch die Wiesen

Schießlich war es eine geschlossene Gräserschicht und nur noch die Andeutung eines Weges, die wir dann zu recht bezweifelten.
So verirrt man sich im Mündungsgebiet der Otava und radelt ziellos bergauf und bergab.
Auf dem Weg zurück trafen wir einen älteren Mann in einem Wochenendgebiet, der, obwohl er gerade in einem kleinen Topf sein Essen vorbereitete, bereit war uns auf deutsch den Weg aus dem Nichts zu weisen.

Brücke im Böhmerwald

So ging es dann nicht eben, aber dafür zielgerichtet mit vielen Höhenmetern aus dem Böhmischen Wald hinaus bis zur Burg Zvikov. Diese liegt malerisch am Zusammenfluss von Moldau und Otava über dem Stausee. Von hier aus hat man tolle Aussichten auf den Stausee.

Burg Zvikov

Glücklicherweise beginnt hier eine Schifffahrtslinie, die auf dem Stausee bis zur Staumauer fährt und so war es mental schnell gerechtfertigt, dass man vom Schiff aus die Landschaft viel eindrucksvoller genießen kann.

Schloss Orlik

Schloss Orlik der Schwarzenbergdynastie erlebten wir halb vom Wasser, halb vom Land.

Staumauer bei Vodri

An der beeindruckenden Staumauer der Moldau in Vodri verließen wir das Schiff und radelten - nochmals mit einigen Höhenmetern gespickt - nach Kamyk, unserem Etappenziel.

Tolles Wetter, tolle Landschaft, nette Menschen.

Höhenmeter: 595 Meter
Kilometer: 60,0 km mit dem Rad + Schifffahrt




Montag, 5. Juli 2010

Wir starten in Kamyk nach einer gewitterträchtigen Nacht.


Kamyk an der Moldau

Eigentlich müssten sich die Wolken ausgeregnet haben, aber es sieht noch etwas mau aus. Nach 8 Kilometern setzten wir uns in eine Bushaltestelle und warten einen Schauer ab, dann geht es wirklich wieder in die Pötte.
Jetzt geht es auf die erwartungsgemäß bergige Etappe.
Erst 80 Höhenmeter hoch, dann wieder 80 Meter hinunter. Kaum unten, lockt der nächste Anstieg. Aber wir wollten es ja so.


Bergauf noch im Niesel

Wir fahren durch winzige Dörfer ohne Wirtschaft, Laden und Tankstelle... Wir wundern uns, wo die Landwirte wohnen, die die riesigen Felder um uns herum bewirtschaften. Die Natur, Wald und Felder beherrschen diese Region.


Schloss in Celina

Unser Weg führt immer am Rande der Gewitter vorbei und wir schaffen es trocken über die Berge nach Slapy, hier beginnt langsam die Stadt -Peripherie von Prag.


Brücke in Stechovice

In Stechovice erreichen wir nach einer tollen, langen Abfahrt wieder die Moldau und können von hier aus - allerdings auf der Straße - entlang der Moldau in Richtung Prag fahren.

Ein schönes Schloss mit Park gibt es in Zbraslav.

Hier gibt es die letzte Trinkpause, bevor wir an den Moldauauen ins Zentrum von Prag radeln.

Die tschechische Hauptstadt ist ein absolutes Highlight.

Wunderschöne Gebäude, die Brücken, die Kirchen, der Schloßberg, Menschen aller Arten und Rassen friedlich und leger vereint, einfach schön.

Nun lassen wir die Moldautour genüsslich ausklingen, feines Essen und tschechischer Weißwein in der Abendsonne am Rathausplatz, morgen geht es dann zur Quertour per Bahn zum Oder-Neiße -Radweg ab Liberece.

Höhenmeter: 656 Meter
Kilometer: 83,0 km




Dienstag, 6. Juli 2010

Heute starten wir mit einer Besichtigung Prags mit dem Fahrrad.

Zuerst fahren wir zum Hauptbahnhof, um unsere Bahnkarten für die Inlandsstrecke Prag - Liberece zu kaufen, das kann man über das Internet leider noch nicht.


Wenzelsplatz; Wenzelfigur mit Nationalmuseum im Hintergrund

Danach radeln wir entlang von Klöstern hinüber zum Moldauufer.


Kloster Sv. Ignace


Geduld in Person - Ein Restaurator sitzt vor der Arbeit der
nächsten Wochen, es gibt noch unendlich viel zu tun...

Von hier aus fahren wir direkt am Uferkai entlang und sehen nochmals das Tanzhaus in der Ferne.


Jugendstil und modernes Tanzhaus


Das Nationaltheater

Beim Museum "Bedrich Smetana" an der Karlsbrücke machen wir direkt an der Moldau eine Kaffeepause mit Blick auf die Burg. Sonne und Wolken bilden ein interessantes Zwischenspiel.
Hier überrascht uns ein Gewitter und wir erleben einen heftigen Sturm.


Kampf der Wetter um den Hradschin

Aber kein Problem für geübte Radler: Wir warten, bis die Touristen ängstlich in den Gastronomiebetrieben verschwinden und radeln dann - trocken von oben - durch die Straßen der super schönen Stadt.

Pünktlich treffen wir am Bahnhof ein und besteigen den Regionalzug nach Turnov. Eine abenteuerliche Reise auf einer einspurigen Bahnlinie durch ein ländliches Gebiet.
Wir haben Schwierigkeiten beim Aussteigen, den es stellt sich heraus, dass die Sicherung unseres elektrischen Ausstiegsfensters ausgeschaltet war.
Ein freundlicher heimischer Mitfahrer ruft die Schaffnerin und rettet uns, denn der Anschlußzug wartet schon auf uns.
Mit der Lokalbahn erreichen wir das im Isergebirge gelegene Liberec.


Rathaus in Liberec

Eine wunderschöne Innenstadt mit Jugendstilgebäuden, einem Schloss und einem herrschaftlichen Rathaus erwartet uns.


Schöne Fassaden

Der Weg zu unserem Hotel verlangt noch einmal alles von uns: Es geht nur bergauf - allein von der Stadtmitte bis zum Hotel im Vorort über 100 Höhenmeter am Stück ...

Als Entschädigung erwartet uns eine sehr freundliche Hotelmannschaft.

Zum Essen gibt es zur Feier des Tages: Knoblauchsuppe, eine gegrillte Forelle und als Abschluss ein Palatschinken mit Erdbeeren bzw. Waldbeeren.


Eine frische gegrillte Forelle -gibt es etwas Besseres?


Palatschinken mit Waldbeeren und Eis

Höhenmeter: 292 Meter
Kilometer: 25,0 km

Die Radwege waren entlang der Moldau überall mit Nummern von Ort A nach Ort B beschildert. Da es in Tschechien wohl gut ausgebaute, aber nur lokale Radwege gibt, fährt man immer nach den richtigen Nummern. (Also aufpassen)
Einen "Themenweg Moldauradweg" gibt es nur in Ansätzen, aber der Anfang ist schon gemacht.
Die Oberflächenbeschaffenheit war auf kleinen Landstraßen gut, im Gelände teilweise noch sehr naturbelassen.



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