Landschaft
Das Loiretal - ein großer Radlertraum - ist im Bereich
Gien - Orleans - Tours - Angers am schönsten. Das Tal ist
sehr flach und weitläufig, was aber auch bedeutet, dass
kräftige, anhaltende Winde durch das Tal wehen können.
Eine richtige Regelmäßigkeit konnten wir nicht feststellen.
Selbst wenn wir morgens loireabwärts mit Gegenwind starteten,
in der Hoffnung auf der abendlichen Heimfahrt mit dem Wind zu
radeln, mussten wir abends wieder gegen den Wind radeln.
Unzählige Schlösser säumen das flache Tal, weitere,
oft noch bedeutendere, sind wenige Kilometer abseits, aber mit
dem Fahrrad leicht zu erreichen. Äußerst sehenswert
sind auch die Seitentäler des "Cher", des "Indre"
und der "Vienne".
Kultur
Wie in der Bretagne findet man auch hier Steingräber und
andere archaische Zeitdokumente.
Auch die Römer waren hier lange Zeit aktiv, in einigen Städten
findet man noch Spuren.
Am besten erhalten sind jedoch religiöse Denkmäler,
also Kirchen und Klöster, die oft aus dem 11. bis 13. Jahrhundert
stammen. Selbst kleinste Orte verfügen oft über riesige,
selten gut erhaltene romanische Kirchen und man fragt sich im
Angesicht der kleinen Gemeinden, wer die prächtigen Monumente
wohl erbaut hat und vor allem, wer sie finanziert hat!?
Am auffallendsten sind jedoch die vielen Schlösserbzw. Chateaus.
Oft liegen die Ursprünge im 15. Jahrhundert oder noch früher.
Verfeinert und perfektioniert wurde die Bauweise erst später
und endete in Prachtbauten wie Chambord; dazu kamen mit der Zeit
die prächtigen Gärten (Villandry, Chenonceaux).
Anreise
Aus dem süddeutschen Raum benutzt man die Autobahn über
Straßburg und umfährt Paris nach Süden.
An Mautgebühren fallen für eine Strecke mit einem normalen
PKW ca. 300 FF an.
Die Autobahnen sind aber durchweg sehr gut und weniger befahren
als unsere.
Fast immer erreicht man ohne Stau sein Ziel und kann, falls das
Fahrzeug dies erlaubt, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit
von 120 km/h rechnen.
Wir empfehlen,das Auto als Ausgangspunkt zu verwenden und ein
bis zwei Tage an einem Ort zu bleiben, dort Rundkurse zu radeln
und am Standpunkt des Autos zu übernachten.
Wetter
Wir radelten Mitte bis Ende Mai und hatten bis auf einen Tag
Königswetter. Dies ist sicher nicht immer so, denn wir sahen
bei unserer Ankunft überschwemmte Gebiete und einen extrem
hohen Wasserstand der Flüsse.
Schlimm sind für Radler die Winde. Nicht umsonst gibt es
im Loiretal immer noch Windmühlen.
Das Beste ist, etwas mehr Zeit einzuplanen, um einen weniger
schönen oder extrem windigen Tag überbrücken zu
können.
Die kulinarischen und kulturellen Randbedingungen lassen diese
Pausen ohne Weiteres verschmerzen.
Übernachtungen
Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in den meisten Städten.
Kleine Orte haben oft nicht einmal ein Restaurant.
Neben den Hotels gibt es immer mehr die "Chambre d'hote",
die auch Eintagesübernachtungen akzeptieren. Die Preise liegen pro Zimmer (2 Personen) meist um 35,00 bis 50 Euro. Beistellbetten sind fast überall verfügbar. Das Frühstück schlägt mit ca. 5,00 Euro pro Person extra zu Buche, besteht meist aus Kaffee, Baguette, Croisant, Butter und Marmelade.
Außerhalb der Saison (Oktober bis Juni) sind viele Hotels
und Restaurants geschlossen.
Essen
Essen wird hier groß geschrieben. Man isst meist Menü.
Oft sind drei Varianten von ca. 7,00 bis 15,00 Euro im Angebot, die sich in Umfang und Hochwertigkeit der Speisen unterscheiden.
Fast jedes Restaurant kocht mit einer inbrünstigen Liebe und mit einem excellenten Können, so dass Ihnen der Aufenthalt unvergessen bleibt.
Sinnvoll und günstig ist es, eines der Menüs zu essen. Einzelgänge sind teurer als die Kombination der Menüs.
Selbst beim billigsten Menü erwarten Sie drei Gänge. Qualitativ waren bei unseren Touren alle Essen hervorragend.
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